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Lesezeit: 4 Minuten
Schreiben entlastet: Das können wir seit Jahrhunderten beobachten. Von den Confessiones, den Bekenntnissen des Augustinus, über Anne Franks Tagebuch und Viktor Frankls Schilderungen aus den Konzentrationslagern, bis hin zu den Blogs todkranker Menschen wie zum Beispiel Regisseur Christoph Schlingensief und Autor Wolfgang Herrndorf: Wer ihre Blogartikel liest erfährt, wie Entlastung über das Schreiben funktioniert. Die Welt soll teilhaben am persönlichen Kampf gegen Krankheit, erfahren von Sieg oder Niederlage des Protagonisten.
Wie Sie einzelne Patienten, deren Angehörige oder Patientengruppen beim Schreiben unterstützen können, erfahren Sie hier.
Bloggen am Krankenbett ist in den USA viel verbreiteter als bei uns. Aber auch hier gibt es Beispiele. Junge Bloggerinnen wie ‚Marie gegen Krebs‘, die kurz nach der schwerwiegenden Diagnose vom Krankenbett aus bloggen, gibt es häufig. Sie teilen mit der Welt, was sie gerade erleben – das findet Leserinnen und Leser, weitaus mehr, als man sich vorstellt. Wie wichtig das Schreiben ist, klingt durch jede Zeile. Blogger sind meist aus sich heraus motiviert. Sie schreiben über Alltagsanforderungen, Gefühle, die großen Operationen, Austausch mit Leidensgenossen, neue Therapien.
Falls Sie Anregungen für Ihre Patienten zum Bloggen suchen: Schauen Sie bei anderen Bloggern im Netz oder lesen Sie sich zum Thema Inspiration und Methoden hier ein. Im Buch von Lisa Sintermann und mir ist erklärt, wie Blogger ihre Themen finden und mit Leichtigkeit ins Schreiben kommen.
Das Schreiben hat eine wichtige Funktion in der Krise: Es dient der Erkenntnis und der Distanzierung. Manchmal auch dem Abschied, so wie im Brief der 27-jährigen Holly Butcher in Australien, die einen Tag vor ihrem Tod mit einem Brief auf Facebook sich ihrem Schicksal der Sterblichkeit im jungen Alter stellt. In ihrem Brief gibt Holly uns Ratschläge für ein glückliches Leben – ein Leben, das ihr leider zu führen verwehrt ist. Einen Tag nach Veröffentlichung auf ihrer Facebook-Seite stirbt Holly im Kreis ihrer Familie; aber ihre Botschaft geht um die Welt.
Das Schreiben und sich Mitteilen ist also ein tiefgehendes Bedürfnis von Menschen, die mit ihrem Leben und vielleicht auch Sterben besser zurechtkommen wollen. Wie können Sie in Ihren Institutionen das Schreiben als Instrument einsetzen?
Schreiben fördert die konstruktive Auseinandersetzung mit der Krankheit – aus dieser Überzeugung heraus haben wir, Sudijumi, mit vielen Patientengruppen gearbeitet. So zum Beispiel mit HIV-infizierten Frauen bei der Berliner AIDS-Hilfe, oder mit chronisch kranken Menschen bei anthroposophischen Verbänden. Besonders eindrucksvoll waren und sind die Erfahrungen an der Charité, wo wir auf Initiative von Professor Sehouli und mit Finanzierung der Stiftung Eierstockkrebs eine Schreibgruppe für Patientinnen mit Krebserkrankungen anbieten. Ziel ist, dass die Patientinnen das Gefühl von Ohnmacht überwinden und mit dem Stift und kreativen Methoden wieder ‚die Zügel in die Hand‘ nehmen. GKS, das Gesundheitsfördernde Kreative Schreiben, kann dabei entscheidend positive Impulse setzen.
Im Mai erscheint zum Welteierstockkrebstag unser gemeinsames Buch mit Professor Sehouli: „Mit Schreiben zur Lebenskraft“ beim Kösel-Verlag. Dieses Übungsbuch ist zunächst nur für Patientinnen erhältlich, aber 2019 erscheint es im Buchhandel. Es könnte Ihnen Ideen geben, wie Sie vorgehen. Außerdem führen wir ständig Weiterbildungen durch, oder Workshops auf Kongressen.
Teambuilding als Nebeneffekt: Schreiben kann für Pflegende sehr entlastend und stärkend sein. Sie können in einer Schreibgruppe profitieren, wenn sie in den so wichtigen Austausch mit den Kollegen gehen; außerdem stärkt es das Team, denn über das Lesen der Texte stellt sich sehr schnell ein Gefühl der Gemeinschaft und Solidarität ein. Auch Supervision kann gepaart mit Schreibübungen erfolgen.
In psychologischen Online-Beratungen wird u.a. die Methode des Guided Letter Writing eingesetzt. Eine Adresse dafür: Pflegen und Leben ist ein Hilfe-Portal für pflegende Angehörige. „Sich Stress und Sorgen von der Seele schreiben“, damit wirbt der Anbieter. Wir meinen: Sich entlasten ist der erste Schritt, danach geht es darum, Problemlösungen zu finden. Und genau dafür ist das Kreative Schreibens als Instrument bestens geeignet.
Das BfS hat die empfohlene Strahlendosis für Röntgen und CT gesenkt - doch was bedeutet das für die Mitarbeiter? Mehr in unserem Blogartikel.
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Die Patientenbibliothek in der Charité ist wichtig für Patienten, trägt aber auch zur Entlastung der Pflegekräfte bei. Mehr in unserem Interview.
Das MDK Reformgesetz ist seit 1. Januar 2020 in Kraft. Der MDK heißt nun MD und soll unabhängiger von den Krankenkassen arbeiten. Was sind die wichtigsten Neuerungen und wird das Gesetz greifen?
Lernen Sie die wichtigsten Funktionen unserer Lernplattform sowie unsere Kursvielfalt kennen