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Lesezeit: 7 Minuten
Durch den Klimawandel häufen und verlängern sich Hitzeperioden. Die Bewältigung von Hitze fällt Menschen mit Pflegebedarf oft schwer. Erfahren Sie hier, wie Sie Menschen mit Pflegebedarf bei Hitze unterstützen können.
Liegt Ihre Einrichtung in einer stark bebauten Umgebung, wirkt der Wärmeinseleffekt. Das heißt: Die Temperatur steigt stärker und verringert sich nach Sonnenuntergang langsamer. Erst in den frühen Morgenstunden kühlt sich die Luft ab.
Räume, deren Fenster südlich ausgerichtet sind, erwärmen sich stärker als Räume mit nördlicher Ausrichtung. Und in den oberen Etagen – vor allem im Dachgeschoss – wird es meist wärmer als in den unteren Etagen.
Leicht und luftdurchlässig sollte Kleidung bei Hitze sein, damit sich Wärme darunter nicht staut.
Der Körper produziert mehr Eigenwärme, wenn er sich anstrengen muss. Das betrifft anstrengende Bewegungen, aber zum Beispiel auch die Verdauungsarbeit nach großen und schweren Mahlzeiten.
Chronische Krankheiten verbrauchen körperliche und psychische Ressourcen und schränken Körperfunktionen ein. Hitze als zusätzliche Belastung überfordert Menschen mit chronischen Erkrankungen häufig.
Beispiele für mögliche Risiken durch chronische Krankheiten sind:
Medikamente können den Umgang des Körpers mit Hitze verändern. Und Hitze kann die Wirkung von Medikamenten verändern. Beispiele dafür sind:
Akute Erkrankungen können durch heftige Symptome die Hitzebewältigung beeinträchtigen. Zum Beispiel verliert der Körper bei Durchfall viel Flüssigkeit. Und bei akutem Fieber steigt die Hitzebelastung durch die hohe Körpereigentemperatur.
Menschen mit eingeschränkter Beweglichkeit können möglicherweise heiße Räume oder ungeschützte Außenbereiche nicht selbständig verlassen.
Schmerzen können die Wahrnehmung von Durst überlagern. Möglicherweise trinken Menschen mit Schmerzen oder eingeschränkter Beweglichkeit bewusst wenig, um seltener zur Toilette gehen zu müssen.
Menschen, die vollständig im Bett gepflegt werden, sind besonders abhängig von der Hilfe anderer, zum Beispiel beim Trinken, beim An- und Auskleiden und bei der Bedienung von Fenstern und Jalousien.
Übergewicht belastet den Körper ähnlich wie chronische Erkrankungen. Dem Körper bleiben daher kaum Ressourcen, um Hitze zu bewältigen. Außerdem verhindert das vermehrte Unterhautfettgewebe die effektive Wärmeableitung.
Einsame Menschen sind oft weniger motiviert, ihre Gesundheit zu fördern. Dadurch sind sie möglicherweise bereits gesundheitlich geschwächt und können Hitzebelastungen nicht bewältigen.
Möglich ist zum Beispiel, dass eine Person
Typische hitzebedingte Gesundheitsprobleme sind:
Ein Hitzekollaps ist eine kurzzeitige Bewusstlosigkeit durch verminderte Gehirndurchblutung.
Hitzekrämpfe entstehen durch Elektrolytmangel nach starkem Schwitzen.
Ein Sonnenstich ist eine Entzündung im Gehirn mit Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel und Bewusstseinsstörungen. Ein gefährliches Hirnödem kann entstehen.
Eine Hitzeerschöpfung zeigt sich durch Schwindel, Kopfschmerzen und Bewusstlosigkeit nach starkem Verlust an Flüssigkeit und Elektrolyten. Die Hitzeerschöpfung kann in einen Hitzschlag übergehen.
Ein Hitzschlag ist eine lebensgefährliche Überhitzung des Körpers. Es droht eine systemische Entzündung und Multiorganversagen.
Generell gilt: Bringen Sie die Person in einen kühleren Bereich. Achten Sie genau darauf, ob sich der Zustand der Person nicht verbessert oder sogar verschlechtert. Wenn nötig, rufen Sie den Rettungsdienst.
Reanimieren Sie sofort, während eine andere Person den Rettungsdienst ruft. Wenn Sie allein sind, rufen Sie erst den Rettungsdienst und reanimieren dann.
Lagern Sie die Person flach mit erhöhten Beinen und geben Sie ihr etwas zu trinken.
Geben Sie der Person Wasser mit etwas Salz zu trinken.
Geben Sie der Person zu trinken und kühlen Sie ihren Kopf. Beobachten Sie die Person unbedingt weiter. Wenn sich der Zustand verschlechtert, rufen Sie den Rettungsdienst.
Geben Sie der Person leicht salzhaltiges Wasser oder eine andere elektrolythaltige Flüssigkeit zu trinken. Lassen Sie die Person nicht zu viel auf einmal trinken. Entkleiden Sie die Person weitgehend. Eine Hitzeerschöpfung kann in einen Hitzschlag übergehen. Wenn Sie eine deutliche Exsikkose, Verwirrung oder Krämpfe feststellen, rufen Sie den Rettungsdienst.
Beobachten Sie die Person aufmerksam und ohne Unterbrechung. Rufen Sie auf jeden Fall den Rettungsdienst, wenn …
Alarmieren Sie sofort den Rettungsdienst. Entkleiden Sie die Person weitgehend und versuchen Sie, die Körpertemperatur schnellstmöglich zu senken. Folgende Maßnahmen bieten sich an:
Bei einem Hitzschlag kommt es auf das sogenannte 30-Minuten-Fenster an. Das heißt: Innerhalb von 30 Minuten muss die Körpertemperatur gesenkt werden. Ansonsten droht eine systemische Entzündung mit Multiorganversagen.
Beraten Sie die zu Pflegenden zu passender Kleidung. Am besten eignet sich luftige und helle Kleidung aus Baumwolle sowie eine Kopfbedeckung im Freien. Bieten Sie leichte Bettdecken oder Bettlaken und Bettbezüge zum Zudecken an.
Unterstützen Sie Menschen mit Pflegebedarf dabei, sich abzukühlen. Hier sind einige mögliche Maßnahmen:
Als Pflegende behalten Sie den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt der Menschen mit Pflegebedarf im Blick. Führen Sie am besten Trinkprotokolle oder Trinkpläne.
Mindestens 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit sollte jeder Mensch am Tag trinken. Wer aufgrund von Erkrankungen diese Menge nicht zu sich nehmen darf, muss beim Trinken ärztlichen Vorgaben einhalten.
Leichte, salzhaltige Brühen versorgen den Körper mit Elektrolyten.
Achtung: Alkohol verstärkt die Hitzebelastung. Wer auf Alkohol nicht verzichten kann, sollte diesen stark verdünnen oder zusätzlich alkoholfreie Getränke trinken.
Ziel ist es, die Erwärmung von Räumen möglichst lange hinauszuzögern.
Sorgen Sie für ausreichenden Sauerstoff, wenn wegen der Hitze die Fenster geschlossen bleiben müssen. Lassen Sie zum Beispiel Türen von Wohn- und Aufenthaltsräumen offenstehen.
Lüften Sie ausreichend und mit weit geöffneten Fenstern, vor allem in den kühlen Nacht- und Morgenstunden. Lüften Sie möglichst die gesamte Einrichtung und sorgen Sie dabei für Durchzug.
Liegt Ihre Einrichtung in einem dicht bebauten Gebiet? Dann berücksichtigen Sie den Wärmeinseleffekt. Das heißt: Auch nach Sonnenuntergang kann es am Abend draußen noch lange sehr warm sein.
Blockieren Sie Sonneneinstrahlung durch Jalousien, Rollos oder Vorhänge. Äußere Verschattungen schützen am besten. Wenn es nur innere Verschattungen gibt, verwenden Sie dafür helle und reflektierende Materialien.
Wenn sich Räume besonders stark erhitzen, z. B. im Dachgeschoss oder bei südlicher Ausrichtung, bieten Sie zeitweise kühlere Räume an.
Grün- und Wasserflächen im Schatten schützen am besten vor Hitze. Stellen Sie dort zum Beispiel Tische und Stühle auf. Wenn nötig, schaffen Sie Schatten durch Sonnensegel und Sonnenschirme.
Relias bietet Kurse zum richtigen Handeln bei Hitze für Pflegende in der Langzeitpflege und in Krankenhäusern an. Die Kurse bieten Interaktionen und Fallbeispiele. Außerdem gibt es Wissensüberprüfungen im Kursverlauf und am Ende des Kurses.
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